Mele Kalikimaka – Markus Schneiders Weihnachtswein

Jedes Jahr dieselbe Frage: Welchen Wein zu Weihnachten? Nachdem ich letztes Jahr für der Mele Kalikimaka einfach zu spät dran war – Markus Schneiders Weihnachts-Rotwein ist einfach zu rar! – hab ich mir dieses Mal gleich mit Erscheinen eine Flasche gesichert. Und hab’s trotz aller guten Vorsätze nicht bis Heiligabend ausgehalten …

Ein gemütlicher Abend. Draußen geht der schmuddelige Novemberregen tatsächlich in leichten Schneefall über. Die ersten Nachbarsfenster sind weihnachtlich geschmückt, tauchen das sanfte Treiben in warme Farben. Plopp! Die Flasche ist entkorkt.

Erste vorwitzige Duftnoten lassen schon mal an eingekochte Früchte denken. Beim Einschenken verdichtet sich das kräftige Rubinrot zu einem tiefen Purpur. Holla, Merlot und Cabernet Dorsa gehen hier eine wahrlich „tiefe“ Verbindung ein! Über dem Rotweinglas buhlen intensive Aromen nach Kirsche, Pflaume und Brombeere um Aufmerksamkeit, marmeladig dicht und reif, sehr konzentriert. Mit ein wenig Luft folgen Noten von dunkler Schokolade, Lakritz und Pfeffer, vielleicht auch eine Ahnung von Nelken. Ohne Zweifel: Das Bukett strahlt Wärme und Tiefe aus – vor meinem geistigen Auge huscht ein Bild von knackenden Holzscheiten im Kaminfeuer vorbei.

Ein erster zaghafter Schluck – da ist sie wieder, die fast schon verschwenderisch üppige Frucht des Buketts, dicht, druckvoll, dabei bar jeder Schwere. Eindeutig ein Markus Schneider Wein! Bei aller Fülle doch unheimlich anschmiegsam, die süßlich reifen Tannine sind schon jetzt perfekt integriert und betten die Frucht förmlich auf der Zunge. Hinter den Aromen nach Cassis und Rumtopf brechen sich feine Röstaromen Bahn, gefolgt von Noten nach orientalischen Gewürzen. Während das intensive und vielschichtige Aromenspiel nur langsam verhallen will, legt sich eine edle Spur von Zartbitterschokolade auf die Zunge.

Ohne Zweifel: Mit seinem Mele Kalikimaka hat Markus Schneider das, was man sich unter einem deutschen Rotwein zum Fest vorstellen darf, ziemlich passgenau getroffen. Als Festessen darf es dann aber gern schon kräftig angebratenes Fleisch, ein Wildgericht oder überhaupt herzhaft weihnachtlich Gewürztes sein.

Ach ja, dumm nur, wenn man den Mele Kalikimaka schon vor dem Fest ausgetrunken hat. Hier gibt’s aktuell noch ein paar Flaschen!

Für alle Liebhaber harter Fakten

  • Rebsorten: Merlot, Cabernet Dorsa
  • Alkoholgehalt: 14,0 %
  • Klassifikation: Deutscher Qualitätswein
  • Herkunft: Weingut Markus Schneider, Ellerstadt, Pfalz
  • Vergärung: im Holzbottich
  • Ausbau: in Fässern aus französischer Eiche (zum kleineren Teil in Erstbelegung)

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